April

Dela-fu-rios in den Ardennen: endlich Top10 am Cauberg +++ Oroz beim Amstel, Nieve beim Flèche mit langer Flucht

24. April 2011

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Amstel Gold Race und Flèche Wallone, die Rennen 1 und 2 in der Woche der Ardennenklassiker Ende April - und sie sollten vor allem für einen zu einem wahren Erfolg werden: David de la Fuente schaffte es nach zwei Jahren, in denen er in den Ardennen immer auf die Plätze 11 bis 20 fuhr, endlich in die Top10 des Amstel Gold Race. Nachdem JJ Oroz das Team in der Ausreißergruppe vertrat, suchte Delafu anders wie in den vergangenen Jahren die Entscheidung schon sehr früh: bei der zweiten Überfahrung des Caubergs attackierte er gemeinsam mit dem Franzosen Gadret, bald schloss man mit weiteren Fahrern nach vorne auf und noch ein weiterer Cofidis-Fahrer kam von hinten - Jan Bakelants. Zu dritt vorne vertreten opferten sich Oroz und Bakelants für Delafu auf, so dass dieser mit zwei Begleitern und 10 Sekunden Vorsprung auf das Feld auf den letzten Kilometer - den Cauberg - ging. Nur sechs Fahrer ließ Delafu an sich vorbeiziehen und war mit dem siebten Platz überglücklich.

 

Beim Mittwoch stattfindenden Flèche Wallonne war es wieder ein Baske, der die Farben von Cofidis in der Ausreißergruppe hochhielt: Mikel Nieve, kürzlich erst Sieger beim GP Indurain, hielt sich sehr lange an der Spitze, während es im Feld der Franzose El Farès mit einer Attacke im Finale des Rennens probierte, welche auch fast zum Erfolg führte. Doch zunächst wurde Nieve 4,5 Kilometer vor dem Ziel, dann auch El Farès vom Favoritenfeld gestellt - letzterer hielt sich allerdings bis 700 Meter vor dem Ziel vorne und schnupperte so an der Sensation. Letztlich langte es bei ihm noch für einen guten 25. Platz. Doch weiter vorne erkämpfte sich Delafu den 14. Platz - ein weiterer Erfolg für ihn, während Peter Sagan mit dem 19. Platz sein Talent auch für die Ardennenklassiker andeutete. Bert De Waele, eigentlich als Kapitän ins Rennen gegangen, fuhr immerhin noch auf den 22. Platz.

Champion siegreich auf bretonischem Schotter

19. April 2011

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Nachdem zwei Tage zuvor bei der Tour du Finistère Julien El Farès aus einer vierköpfigen Gruppe heraus Zweiter und Florian Vachon Fünfter wurde, stand mit dem Tro-Bro Léon einer der für das Team wichtigsten französischen Klassiker auf dem Programm. In beiden vergangenen Jahren konnte das Cofidis-Team einen Mann aufs Podium bekommen - beide Male (2009 Fédrigo und 2010 Champion) war es allerdings "nur" der zweite Platz. Im dritten Anlauf klappte nun aber der ersehnte und wertvolle Erfolg bei dem Rennen über die vielen Schotterpassagen in der nordwestfranzösischen Bretagne.

Den ganzen Tag über hatte das Team hart gearbeitet um die Kapitäne Champion, El Farès und Vachon zu beschützen und ihnen eine gute Ausgangslage für das Finale zu schaffen. Hier ergriff Dimitri Champion wie schon im vergangenen Jahr früh die Initiative und löste sich mit drei Begleitern. Dann legte er alles in eine Attacke 4 Kilometer vor dem Ziel...und niemand konnte ihm mehr folgen! So fuhr Champion solo zum Triumph beim Rennen seiner Träume und sorgte für die nächste Erfolgsgeschichte der Cofidis-Saison 2011, während Vachon noch im Sprint des dezimierten Feldes mitmischte und Tagesachter wurde.

Große Klassikerwoche mit fünftem Platz bei der Ronde (Haussler), Sieg beim Scheldeprijs (McEwen) und Pech bei Paris-Roubaix

12. April 2011

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Monate des Trainings zielten auf diese eine Woche Anfang April, auf diese drei großen Radsporttage in Flandern und Nordfrankreich, ab. Die immens steilen Hellingen bei der Ronde, ein packender Massensprint durch die engen Straßen von Schoten beim Scheldeprijs und die gnadenlosen Pavés in Nordfrankreich sorgten für Begeisterung bei den Zuschauern...die Klassiker-Fraktion von Cofidis freut sich aber nun endlich durchatmen zu können. Was bleibt sind zwei überaus erfolgreiche Rennen in Flandern und ein vom Pech verfolgter Tag auf den Plastersteinen zwischen Paris und Roubaix, der die allgemein positive Stimmung dieser Klassikerwoche allerdings nicht trüben kann.

 

Alles begann in den Straßen von Brügge - dem Startort der Ronde - und einer enorm umkämpften Anfangsphase, aus der Kevin Hulsmans mit als Sieger hervorging: er hatte es in die Ausreißergrppe geschafft und prägte somit mehrere Stunden lang das Renngeschehen. Im Feld lief alles nach Plan, De Waele attackierte am Oude Kwaremont mit einigen anderen Fahrern und läutete so die Endphase des Rennens ein, wurde aber bald wieder gestellt. Haussler und Chainel waren die beiden Cofidis-Fahrer, die sich nun als Duo unter den Favoriten behaupten mussten, irgendwann war für den Franzosen allerdings Schluss und nur noch Haussler konnte in dem Kampf um den Sieg eingreifen. In der harten Schlussphase musste dieser zwar eine kleine Gruppe um den späteren Sieger Philippe Gilbert ziehen lassen, gewann aber den Sprint einer 15-köpfigen Gruppe - unterstützt von Chainel, der es inzwischen wieder nach vorne geschafft hatte und so selber noch 19. wurde. Sieben Minuten danach wurde Klaas Lodewyck Zweiter im Sprint des Feldes (21.) und Bram Tankink war als 24. der vierte Fahrer von Cofidis in den Top25.

 

Beim drei Tage später stattfindenden Scheldeprijs lief dann alles nach Plan bzw. sogar besser als dieser. Während sich eine Gruppe mit Chainel und Tankink lange an der Spitze behauptete, somit das Zugteam für McEwen im Feld entlastete und erst 5 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt wurde, hielt man sich im Feld zurück - nur um dann die letzten 2 Kilometer von vorne zu diktieren. Von Hupond über De Kort, Lodewyck und den letzten Anfahrer Dean spielte jeder seine Rolle perfekt und somit war kein Vorbeikommen am Cofidis-Zug. Dass Robbie McEwen in dem letzten flämischen Klassiker seiner Karriere nun auch noch zum Sieg sprinten konnte - grandios!

Haussler bei einem seiner Stürze
Haussler bei einem seiner Stürze

Doch beim letzten der drei Klassiker - dem wohl größten von allen, "la reine des classiques" (die Königin der Klassiker), "l'enfer du nord" (die Hölle des Nordens), viele Namen gibt es für diese Wahnsinnsfahrt auf nordfranzösischen Pflastersteinen - war das Glück nicht auf Seiten der Cofidis-Mannschaft. Zweimal stürzte Heinrich Haussler an Schlüsselstellen, beim ersten Mal konnte er sich noch mit der Hilfe von Chainel und Lodewyck eindrucksvoll zurückkämpfen, beim zweiten Mal war der Zug dann allerdings abgefahren. Mehr als ein 25. Platz für Chainel (und der 27. für Haussler) sprang so nicht heraus - ein ziemlich enttäuschendes Resultat ob der monatelangen, gewissenhaften Vorbereitung auf dieses Rennen. Doch statt hadern sollte lieber auf das starke Auftreten bei Ronde und Scheldeprijs geschaut und somit positiv gestärkt in die Zukunft gegangen werden.

Sagan mit Etappensieg und 14. Gesamtplatz im Baskenland, Delafu holt erneut das Bergtrikot

10. April 2011

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Neben der Vuelta a Espana ist die Baskenland-Rundfahrt der zweite große Saisonhöhepunkt für die Basken und Spanier im Cofidis-Team - für den großen Etappenerfolg auf der 3. Etappe sorgte aber ein anderer: der erst 21 Jahre alte Slowake Peter Sagan, der nach dem Triumph beim Strade Bianche und einer Etappe von Tirreno-Adriatico bereits seinen dritten Saisonerfolg feierte - allesamt bei WorldCalendar-Rennen. Das ihm eine große Zukunft bevorsteht, ließen schon die zahlreichen guten Ergebnisse im vergangenen Jahr (ein 11. Platz bei Mailand-San Remo, 2. auf einer Etappe des Giro sowie Top20 bei Tirreno-Adriatico, Baskenland-Rundfahrt und Tour de Suisse) vermuten, doch in diesem Jahr ist nun also endgültig der Knoten geplatzt. Schon auf der anspruchsvollen ersten Etappe fuhr Sagan auf den fünften Platz, tags darauf fuhr Daniel Navarro auf den zehnten Platz und auf der 3. Etappe sorgte Sagan dann nach starker Vorarbeit von Ruben Perez für den wertvollen Etappensieg. Während Navarro, Nieve und Perez in den folgenden Tagen noch je einmal in die Top10 fuhren, sorgte Sagan mit weiteren beständigen Leistungen für einen 14. Platz in der Endabrechnung, zwei Plätze besser als Navarro. Delafu siegte wie schon bei der Katalonien-Rundfahrt in der Bergwertung und holte so zum zweiten Mal in Folge das Bergtrikot bei den beiden Frühjahrsrundfahrten.

Christophe Riblon Gesamtsieger der Sarthe-Rundfahrt in Westfrankreich, Turgot holt Etappensieg und Punktewertung

09. April 2011

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Gesamtsieg, ein Etappensieg, zwei zweite sowie ein dritter Platz war die phänomenale Bilanz der Équipe Cofidis beim Circuit de la Sarthe, einem fünftägigen Etappenrennen in Westfrankreich. Schon auf der ersten Etappe holte der Sprinter Sébastien Turgot, sonst als Anfahrer meist im Schatten seines Leaders Romain Feillu, den Etappensieg vor Gerald Ciolek und Nacer Bouhanni und konnte so seine große Chance nutzen, sich für höhere Aufgaben empfehlen. Tags darauf erreichte er den zweiten Platz, während Anfahrer Furlan 4. wurde. Das Einzelzeitfahren auf der dritten Etappe stellte dann die Vorentscheidung der Rundfahrt dar und Riblon - letztes Jahr 11. bei der Tour de France und seit Beginn des Jahres in Vorbereitung auf die "Grande Boucle" - wurde Tageszweiter, nur geschlagen vom Zeitfahrspezialisten Millar. Auf der folgenden vierten Etappe eroberte sich Riblon mit einer taktischen Meisterleistung des gesamten Teams die Führung, so entschied Riblon zwei Sprintwertungen für sich, Vachon und Champion sicherten die weiteren Plätze ab und dementsprechend zog Riblon an Millar vorbei. Auf der Schlussetappe ließ sich Riblon die Gesamtführung nicht mehr nehmen, während Turgot noch einmal Tagesdritter wurde, somit die Punktewertung für sich entschied.

Drei Sekunden waren es am Ende, die Riblon in der Gesamtwertung vor Millar lag, Dimitri Champion wurde trotz seiner Leistungen als Helfer noch Gesamt-14.

Mikel Nieve siegt beim GP Indurain im Baskenland, vier Fahrer in den Top15

02. April 2011

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Mit einem eindrucksvollen Auftreten, dem Sieg und vier Fahrern in den Top15 meldete sich die baskisch-spanische Cofidis-Fraktion beim GP Miguel Indurain pünktlich zum ersten großen Saisonhighlight - der Baskenland-Rundfahrt - in Form. Nachdem Inaki Isasi das Team in der Ausreißergruppe vertreten hatte, belebte vor allem Daniel Navarro mit einer frühen Attacke die Endphase des Rennens. Einer größeren Verfolgergruppe schlossen sich schließlich Mikel Nieve und David de la Fuente an. Dann löste sich Nieve mit nur zwei weiteren Fahrern - D. Martin und Kiserlovski - am Schlussanstieg und besiegte die beiden auf der ansteigenden Zielgeraden. Dies war sein erster Erfolg im Cofidis-Trikot, im vergangenen Jahr war er auf der 8. Etappe der Vuelta nah dran gewesen, wurde aber letztendlich "nur" Zweiter. De la Fuente - 2010 9. beim GP Indurain - wurde noch Tagesfünfter, Navarro und R. Perez als 9. bzw. 12. rundeten die gute Gesamtvorstellung ab.