Juli

Sensationelle erste Tour-Woche mit zwei Etappensiegen und Gelbem Trikot!

10. Juli 2010

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Eine erste Tour-Woche voller Überraschungen, Erfolge, Kopfsteinpflaster, Stürze und Aufgaben: Selten war die Tour de France in den ersten sieben Tagen so ereignisreich wie in diesem Jahr - und so ein Erfolg für das Cofidis-Team! Begonnen hatte alles noch mit einem eher schwachen Prolog in Rotterdam, bei dem keiner der neun Fahrer unter die Top30 fahren konnte. Doch schon am darauffolgenden Tag zeigte der Cofidis-Zug bei der Ankunft in Brüssel seine Klasse und chauffierte Robbie McEwen aufs Tagespodium.

Auf der 2. Etappe, einer entschärften Mischung aus Fleche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich, fuhr Dauerhelfer Kevin Hulsmans in die Ausreißergruppe des Tages...die durchkommen sollte. Nachdem er am letzten Anstieg schon den Anschluss verloren hatte, fuhr er auf der Abfahrt wieder heran, attackierte auf den letzten Kilometern und holte zum Rundumschlag aus: Etappensieg + Gelbes Trikot!

Dieses galt es nun natürlich zu verteidigen und schon am nächsten Tag hieß dies Knochenarbeit: 13 hammerharte Kopfsteinpflaster-Kilometer zwischen Wanze und Arenberg. Alle opferten sich für Hulsmans auf, so dass dieser zwar knapp sieben Minuten verlor, aber das Maillot Jaune verteidigte - besonders wichtig, da nun drei Flachetappen anstanden und somit die Chance für Hulsmans dieses besondere Trikot, diese einmalige Möglichkeit in der Karriere eines Radsportlers, noch einige weitere Tage zu tragen. Das Cofidis-Team zeigte sich fortan an der Spitze um Ausreißergruppen zu stellen, vergaß aber auch nicht Robbie McEwen und seinen Sprintzug. Dessen Perfektion zahlte sich auf der 5. Etappe aus - und wie! Mustergültig fuhren Fédrigo, Furlan und vor allem "Kiwi" Julian Dean für McEwen an, so dass dieser vollendete, der zweite Etappensieg für Cofidis bei dieser Tour, ebenso der zweite Saisonsieg McEwens (nach einer Down Under-Etappe). Auf den anderen beiden Flachetappen reichte es für die Plätze 5 bzw. 9, auf letzterer aber zeigte Anfahrer Dean ein weiteres Mal sein Potential, in dem er selbst den 5. Platz einfuhr, nachdem McEwen sein Hinterrad auf dem letzten Kilometer verloren hatte.

So kann und soll es weitergehen! Einziger Wermutstropfen war die Aufgabe von Julien El Fares, der immer noch mit den Folgen eines Sturzes auf der 1. Etappe zu kämpfen hatte.

Tour de France Teamvorstellung

03. Juli 2010

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MCEWEN Robbie (COF)
Nach einem von den Leistungen mehr als zufriedenstellenden, von den Resultaten aber etwas dürftigen Frühjahr (nur ein Sieg bei der Tour Down Under) steht das große Saisonhighlight für McEwen an und die letzte Möglichkeit bei der Tour de France eine Etappe zu gewinnen. Ein Großteil des Teams wird sich diesem Ziel und somit Robbie unterordnen, so dass er die perfekte Unterstützung bekommt um so an einem guten Tag den Sieg holen zu können. Anbieten tun sich dafür sicher gleich die ersten Etappen in den Niederlanden und Belgien, aber auch die ersten Tage in Frankreich. Mit einem eingespielten und durch Bradley McGee immer wieder perfektionierten Zug wird versucht werden, die Sprintfinals zu bestimmen und McEwen die bestmögliche Ausgangsmöglichkeit zu schaffen.

 

DEAN Julian (COF)
Von vielen als einer der besten, wenn nicht gar der beste, Sprintanfahrer im Peloton gesehen, stellt sich der Neuseeländer auch bei der Tour voll und ganz in den Dienst McEwens. Seine Aufgabe wird darin bestehen, nach der Vorarbeit der Teamkollegen, die letzten 500 Meter für McEwen perfekt anzuziehen, niemanden mehr an sich vorbei zu lassen (oder gegebenenfalls McEwen endgültig nach vorne bringen) und dann McEwen den Sprint zu überlassen. Im Hochgebirge wird er ebenso eine wichtige Rolle einnehmen, nämlich die des Rundum-Helfer für McEwen, so dass dieser auf jeder Etappe das Zeitlimit hält.

 

FURLAN Angelo (COF)
Selbst ein guter Sprinter, wie zuletzt im April beim Giro del Trentino mit einem zweiten Etappenplatz bewiesen, wird auch Furlan bei der Tour jegliche Eigenambitionen aufgeben und als Anfahrer für McEwen fungieren. Anders als Dean beginnt Furlans Arbeitsphase einige Meter früher, nämlich an der Flamme Rouge, an der er entweder die Führung von Hulsmans übernehmen wird oder aber Dean und McEwen endgültig nach vorne befördert.

 

HULSMANS Kevin (COF)
Ein Helfer für jegliche Flachetappen, der in seiner Aufopferungsgabe seinesgleichen sucht. Vor allem Tempobolzen auf den letzten 2 Kilometern des Rennens mit Furlan, Dean und McEwen am Hinterrad ist seine Aufgabe, zur Not auch schon früher um Fluchtgruppen zurückzuholen. Neben seinen Qualitäten als Helfer ist Hulsmans, immer gut gelaunt und lustig drauf, auch abseits der Strecke ein ganz wichtiger Mann im Team. So sorgt er für eine immer gute Stimmung unter den Fahrern. Wenn es auf die Überführungsetappen geht, wird er wohl auch mal einen Freifahrtsschein für Attacken bekommen.

FÉDRIGO Pierrick (COF)
Seit Jahren der Franzose mit den beständigsten und besten Resultaten im Team, so gehen unter anderem zwei französische Meistertitel, ein Triumph beim GP Plouay, sowie zwei Tour de France-Etappensiege auf sein Konto. Auch bei der Tour ist es in erster Linie er, dem man den fürs Team so wichtigen Etappensieg zutrauen könnte, ob auf einer Überführungsetappe oder im Hochgebirge dürfte Fédrigo dabei relativ egal sein. Doch auch ein anderes Ziel wird er bei dieser Tour anpeilen: das Bergtrikot, gemeinsam mit David de la Fuente wird er auf den vielen Etappen, auf denen bei dieser Tour Punkte zu holen sind, ausreißen und immer das weiße Trikot mit den roten Punkten im Blick behalten.

DE LA FUENTE David (COF)
Seit Jahren verfolgt De la Fuente dieses eine Ziel: das Bergtrikot bei der Tour de France. Zwei zweite Plätze, 2007 hinter Rasmussen und 2009 hinter Cobo stehen zu Buche. In diesem Jahr hat Delafu von Vornherein seine Form für die Tour aufgebaut, Ende März und Anfang April in Katalonien und Baskenland – bei beiden holte er die Bergwertung – wurde auf einen ersten kleinen Formhöhepunkt in den Ardennen hingearbeitet, danach ein Break im Mai eingesetzt, bevor im Juni die Dauphiné als finales Rennen vor der Tour bestritten wurde. Taktisch haben die Jahre aus Delafu einen der besten Bergpunktesammler gemacht, was Siege bei der Vuelta 2009 und den eben angesprochenen Rennen in Nordspanien, aber auch der Dauphiné, gezeigt haben – seine Zeit ist gekommen.

EL FARES Julien (COF)
Nach einem starken Jahr 2009 konnte El Fares bislang nicht wirklich an die guten Leistungen anknüpfen, fuhr zu Beginn der Saison eher hinterher und musste dann mehr den Helfer spielen als Freiheiten zu genießen. Nichtsdestotrotz hat er es wieder ins Tour-Team geschafft, in dem er aber vornehmlich Helferaufgaben, je nach Tagesverlauf unterschiedlich, übernehmen wird. Geht es aber in die zweite Woche wird El Fares seine Freiheiten bekommen und diese auch zu nutzen wissen, eine offensive Fahrweise kann nunmal nie schaden.

PÉRAUD Jean-Christophe (COF)
Eine echte Sensation gelang dem Ex-Mountainbiker in seiner ersten Profisaison im Cofidis-Trikot bei der Fernfahrt Paris-Nizza: der Gesamtsieg nämlich! Niemand hatte damit gerechnet, niemand hatte gewusst, dass er auch auf der Straße so stark am Berg sein würde. Seit März hat es Péraud ruhig angehen lassen, dafür seine Form im Juni über zwei Rennen – Critérium du Dauphiné und Route du Sud – aufgebaut, bei denen er jeweils wieder in den Bergen zu überzeugen wusste. All dies macht aus Péraud den Kapitän was die Gesamtwertung anbelangt, deren Top15 er knacken will.

RIBLON Christophe (COF)
Jahr für Jahr verbesserte sich der ehemalige Bahn-WM-Silbermedaillengewinner Christophe Riblon und hat sich nun zu einem der stärksten Fahrer im Cofidis-Team gemausert. Unterstreichen tun das Resultate wie der Etappensieg und zweite Gesamtplatz beim Circuit Sarthe oder auch der Bergwertungssieg beim Critérium International. Wie alle Franzosen im Tour-Team wurde im Mai eine große Pause eingelegt, bevor dann im Juni gleich zwei Vorbereitungsrennen für die Tour anstanden. Auch Riblon peilt bei der Tour das Gesamtklassement an, gemeinsam mit Péraud soll er sich in den Bergen nicht abhängen lassen und im Zeitfahren seine Qualitäten ausspielen um es in der Gesamtwertung in die Top20 zu schaffen. Dabei wird Riblon eine offensivere, etwas riskantere Fahrweise als Péraud wählen, die ihm vielleicht einen guten Zeitgewinn auf einer der hügeligen Etappen der ersten und zweiten Tour-Woche einbringen wird.