Mai

Giro d'Italia: Teamvorstellung Teil 2

06. Mai 2010

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Die Sprintanfahrer
DEAN Julian (COF)
Dean ist der Chefanfahrer McEwens und neben seinem Job, ihn auf den letzten Metern zum Sieg zu eskortieren, auch Zimmerkollege und Freund von Robbie. Quasi jedes Rennen fährt er mit ihm und so weiß er ganz genau was Robbie wann braucht und wie er sich wo verhalten wird. In der Vorbereitung auf den Giro, sorgte Dean auf den letzten Metern oft dafür, Robbie in die beste Position zu bringen. Circa ein Jahrzehnt als Anfahrer, früher jahrelang für Hushovd, sprechen für sich, wenn es auf den letzten Kilometer einer Sprintetappe geht, wissen sich nur wenige so wie Dean zu verhalten. Den Giro wird er wie Robbie und Angelo bis zum zehnten Tag fahren und soll als wohl wichtigster Fahrer im Zug die entscheidenden Meter für Robbie herausholen, die er mittlerweile braucht um die Sprintkonkurrenz zu schlagen.

DE KORT Koen (COF)
De Kort kann auf ein erfolgreiches Frühjahr zurückblicken. Ende Januar noch aus der Starabteilung von Bbox geflüchtet, wurde er bei Cofidis – neben Talent Klaas Lodewyck – zum Kapitän für die belgisch-holländischen Klassiker, bei denen er auch einige Top-Platzierungen einfahren konnte wie der 7. bzw. 9. Platz bei Nokere-Koerse und Kuurne-Brüssel-Kuurne. Highlight war dabei Paris-Roubaix, wo er nach 259 extrem harten Kilometern im Velodrome von Roubaix auf den 17. Platz fuhr. Bei der Tour de Romandie lernte er dann den Zug um Robbie kennen, so dass auch De Kort beim Giro Teil von eben jenem wird. Als tempoharter und endschneller Fahrer wird er dabei die Rolle vor Furlan und Dean einnehmen und somit erst richtig dafür sorgen, dass der Zug an die Spitze kommt. Desweiteren wird er vor allem Helferaufgaben übernehmen und nachdem McEwen, Furlan und Dean nach dem 10. Tag aussteigen werden, wird bei den Sprintankünften für ihn gefahren.

FURLAN Angelo (COF)
Wie auch Dean fährt Furlan fast jedes Rennen mit Robbie, so konnte man den Zug – auch dank der genauen Analysen Bradley McGees – schon gut optimieren und beim Giro steht für jenen das erste Saisonhighlight an. Furlan hat beim Giro in seinem Heimatland sicher eine besondere Motivation, wird aber nichtsdestotrotz nach zehn Tagen das Rennen verlassen. Mit dem 2. Platz auf einer Sprintetappe des Giro del Trentino bewies er erst kürzlich, was er auch selbst im Sprint draufhat. Sollte Robbie auf einer der hügeligeren Etappen mal den Anschluss verlieren, ist es auch möglich, dass Furlan seine Chance bekommen wird.

Die Etappenjäger
HUPOND Thierry (COF)
Hupond durchlebt derzeit den absoluten Höhepunkt seiner Karriere. Stark wie nie präsentierte sich in den letzten acht Wochen vor dem Giro, angefangen hatte alles mit dem grandiosen Etappensieg bei Paris-Nizza, wo er auch im Gesamtklassement noch 12. wurde. Kurze Zeit später präsentierte er sich beim Circuit Cycliste Sarthe offensiv, bevor er bei Paris-Camembert in die Top20 fuhr. Was folgte war ein langer Ausreißversuch beim Flèche Wallonne sowie zwei dieser Sorte bei der Tour de Romandie, durch die er auch das Bergtrikot der ProTour-Rundfahrt nach Hause fahren konnte. Als einer der offensivsten französischen Fahrer hat er sich im Frühjahr also präsentiert und so soll es beim Giro weitergehen: Attacke, Attacke, Attacke. Auf den flacheren Etappen wird er für McEwen arbeiten, auf so ziemlich allen sonstigen das Heil in der Flucht suchen.

MINARD Sébastien (COF)
Für Minard ist der Giro ebenso wie für viele andere im Team das große Saisonhighlight. Gezielt bereitete er sich im April durch Tour de Romandie, Giro del Trentino und Circuit Cycliste Sarthe auf diesen vor, am Erfolgreichsten war bei der Auftritt in Frankreich, wobei er auch im Trient in die Top20 des Gesamtklassements fahren konnten. Minard ist der perfekte Allrounder, er verfügt sowohl über Berg und Hügel- als auch über gute Sprintqualitäten, was ihm vor allem auf den hügeligen Etappen entgegenkommen wird. Ähnlich wie Hupond wird auch er eine offensive Fahrweise anstreben und so versuchen zum Erfolg zu kommen. Allerdings wird auch Minard Helferaufgaben übernehmen, vor allem auf den schwierigen Bergetappen für Marzano und Bakelants.

Giro d'Italia: Teamvorstellung Teil 1

 

05. Mai 2010

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Der 93. Giro d'Italia steht kurz bevor! Noch dreimal schlafen und dann ist es soweit, dann wird der Start in Amsterdam erfolgen. Das Team Cofidis ist bestens gerüstet für die erste GrandTour des Radsportjahres 2010 und geht mit optimistischen Zielen in die Italien-Rundfahrt: zwei Etappensiege und ein Fahrer in den Top15 des Gesamtklassements. Genauer werden wir das Team im Folgenden vorstellenden, angefangen beim Kapitän McEwen und den Klassementfahrern.

 

Der Kapitän
MCEWEN Robbie (COF)
Die équipe Cofidis wird auch in 2010 von Robbie McEwen angeführt werden. Nach ihm richtet sich das Team und auf den Sprintetappen wird bedingungslos für ihn gearbeitet - die vielleicht einzige Chance um andere Topsprinter zu überwinden und den entscheidenden Vorteil für Robbie herauszuholen. Mit dem eingespielten Zug, der seit Jahresbeginn jedes einzelne Rennen zusammenfährt, sollte es möglich sein den Petacchi-Zug zu schlagen - und nach einem Etappensieg bei der Tour Down Under und fünf (!) dritten Plätzen (1x Tirreno Adriatico + 2x Romandie + Scheldeprijs) ist ein Etappensieg beim Giro natürlich das große Ziel. McEwen ist gut in Form, wie er in der Romandie gezeigt hat und wird voraussichtlich nur die ersten 10 Tage des Giros bestreiten um danach den Formaufbau für die Tour zu beginnen. In diesen zehn Tagen allerdings muss es klappen.
5 Möglichkeiten - 1 Ziel!

Die Klassementfahrer
MARZANO Marco (COF)
Nach einem ruhigen Saisonauftakt hat Marzano seine Form kontinuierlich gesteigert und alles auf den Giro ausgerichtet - sein großes und absolutes Saisonhighlight. Im April fuhr er dazu mit Giro del Trentino, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Tour de Romandie ein hartes Programm, das nun Früchte tragen soll, während sich Marzanos Körper eine Woche regenieren kann. Sein stetiger Formanstieg wird auch in den Resultaten sichtbar, war er beim Giro del Trentino noch Gesamt-18., lief es bei der Tour de Romandie schon deutlich besser und er konnte das Rennen auf dem 14. Platz beenden. Alles ist angerichtet für den Giro, wo neben einer starken dritten Woche - für die Marzano mit seinen bisher wenigen Renntagen ebenfalls gut gerüstet sein dürfte - auch die Risikobereitschaft was Attacken angeht eine Rolle spielen dürfte, wenn es für Marzano heißt: Top15 im Gesamtklassement.

BAKELANTS Jan (COF)
Ein intensives Frühjahrsprogramm fuhr Bakelants, dessen letztes Highlight nun der Giro - seine allererste GrandTour! - ist, bevor eine längere Rennpause erfolgen wird. Mit dem 15. Platz im Gesamtklassement von Tirreno-Adriatico sowie dem 09. Gesamtplatz beim Etoile de Besseges stellte Bakelants in diesem Jahr unter Beweis, dass er sich mehr und mehr zum Rund- und Hügelfahrer entwickelt - auch der 20. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich ist ein Beweis dafür. Beim Giro nun wird Bakelants gemeinsam mit Sagan das junge Duo spielen, dass im Gesamtklassement für eine Überraschung sorgen will und auch das Maglia Bianca - die Nachwuchswertung - anpeilt. Sicher ist auch, dass dies nur durch einen erfolgreichen Ausreißversuch, eine offensive Fahrweise glücken wird um die Rückstände aus den Bergen aufzuholen.

SAGAN Peter (COF)
Mit 20 Jahren ist Peter Sagans Leistung in diesem Jahr förmlich explodiert. Ende 2008 wurde er Stagiaire bei Cofidis, konnte sich in 2009 dann langsam aber sicher ans Profigeschäft herantasten, auch wenn das in jenem Jahr noch ziemlich unspektakulär verlief. Dieses Jahr setzte er bei Tirreno-Adriatico auf einmal ein Ausrufezeichen, wurde auf einer der schwierigsten Etappen Siebter und im Gesamtklassement Achtzehnter. Eine Woche später kam dann die große Überraschung: Beim Monument Mailand-San Remo fuhr Sagan auf einen herrvorragenden 11. Platz und die Radsportwelt schaute genauer auf einen eventuell neuen Superstar. Bei den Nachwuchsrennen GP du Portugal (Bergankunft 2.) und der U24-Version von Lüttich-Bastogne-Lüttich (3.) sorgte er für weitere Top-Resultate, bei der Baskenland-Rundfahrt wurde er unterdessen Zwanzigster, ein Platz besser war er sogar noch bei der Profi-Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Vor allem Directeur Sportif Cyrille Guimard, der ihn in Portugal und bei LBL betreute, ist angetan vom jungen Slowaken und meint, dass er sein Potential diese Saison noch längst nicht ausgeschöpft hat. Weitere Überraschungen beim Giro könnten bevorstehen, wo ihm vor allem die hügeligen Ankünfte liegen dürften. Auch im Gesamtklassement wird Sagan schauen was geht, allerdings soll er auch nicht verheizt werden und sollte der tägliche Kampf ums GK doch zu hart werden, er nur noch auf Etappen fahren.

Champion 2. auf bretonischem Schotter, Hupond Elfter - und Cofidis in der Coupe de France wieder vorn

05. Mai 2010

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Das zweithärteste französische Eintagesrennen, der kleine Bruder von Paris-Roubaix, l'enfer de l'ouest, das Rennen über die Schotterpisten der Bretagne! Mit enormer Motivation und gleich zwei Directeurs Sportifs - dem bretonischen DS-Urgestein Cyrille Guimard sowie Richard Virenque - ging die équipe Cofidis in ein weiteres Rennen der für Team, Fahrer und Sponsor so wichtigen Coupe de France.

Schon früh verlor man dabei den nominellen Kapitän, Pierrick Fédrigo, der einer Windkantenaktion von Caisse d'Epargne - lanciert an der bretonischen Meeresküste - zum Opfer fiel. Dennoch fuhr man fortan mit drei Fahrern in einer 25 Fahrer umfassenden Spitzengruppe: Dimitri Champion, Thierry Hupond und Julien El Fares. Recht früh suchte El Fares die Entscheidung und einige Zeit sah es fast so aus, als würde seine Gruppe - in der mit Nuyens, Langeveld und Eeckhout weitere Topfahrer fuhren - durchkommen. 27 Kilometer vor dem Ziel war es dann doch um sie geschehen und nur noch Champion und Hupond vorne dabei, letzteren konnte auch ein Platten nicht aufhalten. Bald dann kam es zu einer Vorentscheidung: eine 9-köpfige Gruppe löste sich, mit dabei Champion. 10 Kilometer vor dem Ziel, bei der letzten Überfahrung des Schotter-Feldweges setzte Champion alles auf eine Karte und attackierte. Bei 10-15 Sekunden pendelte sich sein Vorsprung ein, allerdings konnte er diesen konstant halten, erst eine Gegenattacke von Marco Marcato vermochte es, die Lücke zu Champion zu schließen. Auf den letzten ansteigenden Metern gingen Champion dann die Kräfte aus, nichtsdestotrotz reichte es für einen herrovrragenden zweiten Platz in diesem wohl schwersten französischen Eintagesrennen nach Paris-Roubaix.

 

DS Cyrille Guimard: "Ein ganz starkes Rennen des Teams. Seit so vielen Jahren war ich immer bei diesem Rennen dabei, wenn auch die letzten Jahre nicht als Directeur Sportif. Es ist solch ein faszinierender Wettstreit, auf diesen kleinen Feldwegen, auf denen das ganze Jahr über sonst nur Bauern mit ihren Traktoren fahren. Ich denke, es ist wirklich zu meinem Lieblings-Eintagesrennen geworden. Der Schotter fordert Fahrer und Material unheimlich viel ab, außerdem ist das Rennen von vorne bis hinten durch Wind und viele Attacken geprägt, was es wirklich spannend macht. Heute haben wir uns toll präsentiert, schade war nur, dass Pierrick die entscheidende Situation zu Anfang verpasste. Juliens Attacke war ganz stark und was Dimitri dann nachher geleistet hat enorm. Platz 2 und 11 sind eine tolle Bilanz."

 

Dimitri Champion: "Was für ein Rennen! Endlich ging heute mal alles gut, von vorne bis hinten war es ein perfektes Rennen für mich. Das Frühjahr war bislang nicht nach meinen Erwartungen gelaufen, aber das hier entschädigt jetzt für alles. Das ganze Team fuhr gut, Juliens Attacke bereitete den Weg und ich ging dann 10 Kilometer vor dem Ziel in die Offensive und zog einfach nur noch durch. Zum Schluss war ich völlig platt, an sprinten war da nicht mehr zu denken, aber mit dem zweiten Platz bin ich mehr als zufrieden."

 

Thierry Hupond: "Ich durchlebe momentan die schönsten Wochen meiner Karriere! Zuerst der Etappensieg bei Paris-Nizza, ein absolutes Karriere-Highlight, dann weitere erfreuliche Auftritte im April bei der Sarthe-Rundfahrt und den Eintagesrennen, vorgestern der Bergwertungssieg bei der Tour de Romandie...und jetzt noch ein 11. Platz bei Tro-Bro Léon. Es war ein verdammt hartes Rennen, schon früh musste an der Küste höllisch aufgepasst werden und dort ja auch bereits eine Vorentscheidung erzwungen. Nach Juliens Attacke waren Dimitri und ich noch zu zweit vorne, allerdings teilte sich die Gruppe noch mal und kurz zuvor hatte ich einen Defekt gehabt. Die Kraft fehlte mir jetzt, aber Dimitri hat vorne ja alles richtig gemacht. Mit dem 11. Platz bin ich dann auch voll zufrieden. Ich freue mich schon so auf den Giro und fühle mich wirklich gut."

 

Auch in der Coupe de France konnte Cofidis einen Sprung machen - in der Teamwertung auf den ersten Platz! Genau einen Punkt vor Ag2r befindet man sich damit, die Teamwertung der Coupe de France ist auch ein wichtiges Sponsorenziel. In der Einzelwertung ist Pierrick Fédrigo vorne, auch wenn er hier nicht punkten konnte.

Marzano Gesamt-14. in der Romandie

03. Mai 2010

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Sechs Tage in der schweizer Romandie endeten für das Cofidis-Team einmal mehr mit einem Wertungserfolg: Thierry Hupond holte knapp mit vier Punkten Vorsprung die Wertung. Im Gesamtklassement konnte Marco Marzano auf den 14. Rang fahren, was er vor allem einer gelungenen Attacke auf der vierten Etappe zu verdanken hat.

Begonnen hatte die Rundfahrt nach dem Prolog noch mit je zwei dritten Plätzen von Sprinter Robbie McEwen, jeweils hatte der Zug das Geschehen dominiert, Robbie dann aber noch von Tyler Farrar und Mark Cavendish übersprintet worden. Nachdem am vierten Tag das nächste Zeitfahren anstand, war für Cofidis Tag 5 - und somit die vierte Etappe - wieder wichtig. Hier nun ging GK-Kapitän Marco Marzano schon recht früh in die Offensive, was sich auch bezahlt machte, so wurde er doch Tagesvierter. Auf der abschließenden fünften Etappe fuhr er noch mal auf den 15. Platz, was ihm im Gesamtklassement den vierzehnten Rang bescherte. Auf dieser letzten Etappe brachte Thierry Hupond, wenn auch knapp, den Bergwertungssieg unter Dach und Fach.

 

Marco Marzano: "Nach einem enttäuschenden Giro del Trentino machte ich mir schon Sorgen wegen meiner Form. Diese konnten nun aber erfreulicherweise ausgeräumt werden, ich habe mich hier richtig gut gefühlt und der vierte Etappenplatz sowie Platz 14 im Gesamtklassement bestätigen das auch, denke ich. Der Giro kann kommen, meine Form ist allemal da und ich werde die Top15 im Gesamtklassement anstreben."