Fahrer die Cofidis Ende 2010 verlassen haben

Alexandre Blain

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Hatte seine erste Profisaison 2008 mit dem Etappensieg bei der Tour of Georgia noch sehr hoffnungsvoll begonnen, so war im Jahr 2009 bei Blain eher ein Rück- denn ein Fortschritt zu bemerken. Bei keinem Rennen konnte Blain sich selbst mit einer guten Platzierung in Szene setzen, viel zu oft fuhr er aufgrund mangelnder Form nur als Helfer. Blain - mittlerweile schon 29 Jahre alt und daher eigentlich auf dem Höhepunkt seiner Karriere - ist sich bewusst, dass sich 2010 einiges ändern muss, wenn er weiterhin als Profi bei Cofidis sein Geld verdienen möchte. Zwar sprach ihm die Teamleitung weiterhin das Vertrauen aus, allerdings läuft der Vertrag Ende 2010 aus und es wurde bereits signalisiert, dass er sich einen neuen Vertrag hart erkämpfen muss. Blain stellte im Winter sein Training um, trainierte vor allem Sprints und hofft so bei den flachen französischen Klassikern sowie bei Flachetappen zu glänzen und sich vielleicht durch eine Rolle im Zug von Sébastien Chavanel anzubieten.

Sébastien Chavanel

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Der beste französischer Sprinter im Team will nach einem schwachen Jahr 2009 wieder an die Erfolge der Jahre zuvor anknüpfen. Nach einer Saison, in der er meist den Anfahrer für McEwen spielte und bei Rennen, wo dann für ihn gefahren wurde, nicht zu überzeugen wusste, wird sich dieses Jahr einiges ändern. Für McEwen hat man mit Dean und Furlan nun zwei noch bessere Anfahrer, so dass Chavanel sich wieder mehr auf sich selbst konzentrieren kann. Auch das Rennprogramm wird etwas umgestellt, so soll Chavanel vor allem im Frühjahr vornehmlich bei den zahlreichen Rennen in Frankreich (Paris-Nizza, Etoile de Besseges, Mittelmeer-Rundfahrt, 4 Jours de Dunkerque) für Erfolge sorgen und sich somit genug Selbstvertrauen holen um sich im Juni bei der Dauphiné Libéré den letzten Feinschliff für die Tour zu holen, bei der er neben McEwen der Mann für die Sprints ist, vor allem auf den Etappen, die etwas zu anspruchsvoll für McEwen sind, aber dennoch im Sprint eines großen Feldes enden werden.

Roy Curvers

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Der kürzlich 30 gewordene Holländer befindet sich auf dem Zenit seiner Karriere und möchte in 2010 noch mal ordentlich durchstarten. Nach einigen guten Resultaten bei den belgischen und holländischen Klassikern in 2009 wird sein Fokus auch 2010 wieder auf eben jenen liegen. Vor allem von den Rennen im März erhofft er sich einiges, zumal bei diesen die Fahrer aus der zweiten Reihe wohl noch eher die Chance auf eine Top-Platzierung haben als im April. Da es im Team keinen ausgemachten Kapitän für die Kopfsteinpflaster-Rennen gibt, hat Curvers genau so wie alle anderen auch die Chancen sich durch gute Ergebnisse für höhere Leistungen zu empfehlen. Sein größter Pluspunkt dabei dürfte seine Endschnelligkeit sein, mit der er aus einer kleinen Gruppe heraus öfters für gute Platzierungen sorgen könnte.

Kevin de Weert

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Galt er vor einigen Jahren noch als reiner – wenn auch besonders zäher – Helfer, so konnte De Weert im letzten Jahr mit seinen Leistungen am Berg überraschen. Nach einem trainingsreichen Winter und einer starken Performance im Team-Trainingslager will De Weert sich dieses Jahr voll und ganz auf die Vuelta a Espana ausrichten. Nachdem er im Frühjahr zunächst vornehmlich Renntage sammeln und bei den Kopfsteinpflasterklassikern in die Helferrolle schlüpfen wird, soll er seine Formkurve stetig in Richtung Vuelta steigern. Bei dieser wird er dann – wenn alles glatt läuft – neben Navarro als Co-Kapitän ins Rennen gehen und versuchen die Top20 in der Gesamtwertung zu knacken.

Pierrick Fédrigo

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Das französische Aushängeschild der Équipe Cofidis! Der neben Sylvain Chavanel und Thomas Voeckler wohl beste Eintagesfahrer Frankreichs fuhr 2009 die Saison seines Lebens: Etappensieg bei der Tour de France, französischer Meister, Sieg beim GP Plouay, erster Platz in der Coupe de France-Einzelwertung durch einige Erfolge bei französischen Klassikern, zudem Top-Platzierungen bei zahlreichen weiteren Etappen. Daran gilt es in diesem Jahr anzuknüpfen und der erste Schritt dahin ist bereits geglückt: Pierrick Fédrigo ist französischer Straßenmeister 2010! Also ein weiteres Jahr im Trikot des französischen Meisters, an dieses Bild wird man sich am Ende des Jahres wohl so gewöhnt haben, das man ihn kaum noch im Cofidis-Trikot wiedererkennt. Dennoch wird Fédrigos Hauptziel und sein absoluter Saisonhöhepunkt natürlich wieder die Tour de France sein, bei der er wieder unbedingt einen Etappensieg holen soll. Weitere Höhepunkte sind die beiden französischen Etappenrennen Paris-Nizza und Dauphiné Libéré, bei denen er auch das Gesamtklassement anvisieren wird, sowie die französischen Herbstklassiker GP Plouay und Paris-Tours.

Marco Marzano

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Mit 29 Jahren im besten Rennfahreralter angekommen, will der Italiener in diesem Jahr nochmal durchstarten. Nach einem enttäuschenden Jahr bei Vacansoleil, unterzeichnete Marzano vor der Saison einen Einjahresvertrag bei Cofidis, wo er vor allem die Möglichkeit sieht, bei den italienischen Rennen als Kapitän ins Rennen zu gehen. Das große Saisonhighlight ist der Giro d'Italia, bei dem Marzano freie Hand bekommen wird, was das Gesamtklassement angeht. Er selbst strebt die Top20 an, „oder ein Etappensieg, das wäre wohl noch schöner“, so Marzano. Neben Furlan der einzige Italiener im Team, hatte er es zu Anfang etwas schwer: „Ich sprach kein Wort französisch, bevor ich zu Cofidis bin, demnach war es ein echtes Problem sich zu verständigen, da die Franzosen auch mehr schlecht als recht englisch können – mittlerweile klappt es aber schon ganz gut“.

Iban Mayoz

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Einen Stagiaire wird das Cofidis-Team ab heute bis zum Ende der Saison unter Vertrag nehmen: den Basken Iban Mayoz Etxeberria, geboren in San Sebastian (baskisch: Donostia). Zwar ist Mayoz schon 28 Jahre alt, dennoch erschien er der sportlichen Leitung kletterstark genug um eine zweite Chance im Profiradsport zu bekommen, nachdem er von 2006 und 2007 bei Euskaltel sowie 2008 bei Xacobeo-Galicia unter Vertrag war. Sollte sich Mayoz bei seinen ersten Rennen - dem Circuito Getxo, der Volta a Portugal sowie den beiden italienischen Eintagesrennen Trofeo Melinda und Giro del Veneto - ausreichend beweisen können, wäre sogar ein Start bei der am 28. August beginnenden Vuelta denkbar.

Walter Pedraza

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Als einer der wenigen Fahrer, die bereits seit Amtsantritt von Manager Leon Senner im April 2008 im Team sind, hat sich der 28-jährige Kolumbianer durch zahlreiche Attacken und unermüdliche Teamarbeit einen festen Platz im Team erarbeitet. Zudem konnte der kleine Kletterer einen der größten Cofidis-Erfolge überhaupt einfahren – den Sieg in der Vuelta-Bergwertung 2008! Dieser Triumph war eine wahre Sensation, schlug er damit doch gestandene Fahrer wie Jose Angel Gomez Marchante, David Garcia Dapena oder auch Carlos Sastre. Auch wenn es nach der grandiosen Saison 2008 im Folgejahr etwas ruhiger um Pedraza geworden ist, so fuhr er doch das ganze Jahr als unermüdlicher Berghelfer durch die Saison, und bestritt mit dem Giro d'Italia und der Vuelta à Espana doch tatsächlich zwei große Rundfahrten. In 2009 hatte er zudem die meisten Renntage, an der Zahl 80, aller Cofidis-Fahrer. Auch für 2010 ist Pedraza ebenso motiviert wie in den Jahren zuvor, wobei sein Hauptaugenmerk wieder einmal auf der Vuelta a Espana liegt, bei der er die Bergwertung selbstverständlich immer im Blick haben wird.

Matthé Pronk

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Mit seinen 35 Jahren ist der Niederländer Matthé Pronk einer der ältesten Fahrer im Team – aber somit eben auch einer der erfahrensten. Das kommt ihm vor allem bei den Kopfsteinpflaster-Rennen in März und April zu gute wo er als Kopf der Mannschaft – wenn auch nicht als Kapitän – eine wichtige Rolle einnimmt. Im letzten Jahr noch fuhr Pronk für Cofidis bei den Pavé-Klassiker selbst Top-Resultate ein, so auch 24. bei Paris-Roubaix, doch ist er selbst der Meinung, dass dies in diesem Jahr nicht unbedingt wiederholbar ist und eher für die jüngere Garde um Koen de Kort und Jan Bakelants gefahren werden sollte. Neben seinen Fähigkeiten auf den flämischen Pflasterscheinen hat Pronk erst im letzten Jahr eine neue Fähigkeit an sich entdeckt: das Sprinten. Auf einmal konnte Pronk als Anfahrer überzeugen, was ihm eine wichtige Rolle als Helfer im Herbst bescherte. Wir werden sehen, bei welcher der beiden Rennarten er in diesem – einem seiner letzten – Jahre mehr zu leisten vermag. Ende April wird der 35-jährige bereits seine Karriere beenden, wobei die beiden großen Klassiker Paris-Roubaix und Amstel Gold Race seine letzten Rennen sein werden.

Jean-Christophe Péraud

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Schon 32 Jahre alt, begann Pérauds Karriere so wirklich erst im vergangenen Jahr. Dort konnte der teamlose Fahrer einige Überraschungscoups bei den kleineren französischen Eintagesrennen und Zeitfahren landen, was ihm dann auch gleich einen Platz in der französischen Nationalmannschaft für die WM einbrachte, wo er starker 11. wurde. All das bescherte dem Spätzunder Péraud seinen allerersten Profivertrag für die Saison 2010 beim Team Cofidis. Und mit dem vierten Platz bei den französischen Zeitfahrmeisterschaften begann diese Liaison gleich denkbar gut. Im weiteren Jahresverlauf wird Péraud vor allem bei den Zeitfahren und als Zuganfahrer immer wieder eine wichtige Rolle spielen, sollte er sich im Frühjahr genug behaupten, ist sogar ein Start beim Giro d'Italia möglich.