August

Interview mit Teamchef Leon im Rahmen der Trofeo Melinda

22. August 2010

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Ist die Trofeo Melinda der letzte Test für die Vuelta für Fahrer wie Navarro, de la Fuente oder Nieve?
Sehr gut erkannt, genau so ist es. Nach der Vorbereitung über San Sebastian, Getxo und Portugal stellt die Trofeo Melinda den letzten Test dar. Exakt eine Woche vor der Vuelta passt das ganz gut, die nächsten Tage stehen dann nur noch ruhige Ausfahrten - also Kraft ansparen für die drei Wochen durch Spanien - auf dem Programm.

Was erhoffen Sie sich von Navarro. Einmal heute und auch in der Vuelta?
Ich erhoffe mir zu jedem Rennen eines: dass wir nachher sagen können, dass wir das Maximum herausgeholt haben. Im Idealfall ist das der Sieg, das kann aber auch eine sehr offensive Fahrweise, eine bestimmte Aktion, ein Podiumsplatz sein - hauptsache nicht "nur mitgefahren". Diese Bilanz kann man nur in der Gesamtheit des Teams ziehen...und in diesem spielt selbstverständlich auch Navarro heute eine bestimmte Rolle.
Für die Vuelta kann ich aber auch mit einem etwas klarer formulierten Ziel aufwarten: mindestens die Top10 in der Gesamtwertung. Daniel hat in diesem Jahr einen großen Sprung nach vorne gemacht, das hatten wir - die sportliche Leitung - selbst so nicht erwartet. Ich denke, dass Sie bei der Vuelta noch einiges von ihm zu sehen bekommen werden.

Ein kleiner Blick auf den Transfermarkt. Haussler und Oroz werden kommen. Peraud, Fedrigo und Curvers verlassen das Team. Können wir noch mehr Transfers erwarten? In welchem Bereich besteht noch Nachholbedarf?
Richtig, wichtige Transfers sind uns schon gelungen beziehungsweise stehen kurz vor dem Abschluss. Wir sind bewusst mit dem gleichen Kader durch die ganze Saison gegangen und werden erst jetzt - für die neue Saison - auf dem Transfermarkt aktiv. Vor allem der Abgang von Pierrick tut weh, da ich doch lange mit ihm zusammenarbeiten konnte, aber ich hoffe er kann bei Cervélo - oder Bbox, wie das Team nächstes Jahr wohl heißt - bei einem neuen Teamaufbau mithelfen. Mit Haussler kommt endlich der ersehnte Klassikerkapitän und zudem ein toller Mensch.
Was sich nun im Herbst noch an Transfers ergeben wird, ist recht offen, allerdings gibt es nur wenige Fahrer, die das Team überhaupt verlassen können bzw. wollen. Die Augen offen halten wir nach einem jungen Sprinter, der im nächsten Jahr noch gemeinsam mit Robbie fahren und von ihm lernen und später dann in dessen Fußstapfen treten kann. Nach Fédrigos Abgang bräuchten wir wohl auch noch einen Mann für die französischen Eintagesrennen.

Stimmen zur Tour de France

10. August 2010

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Cyrille Guimard (DS): "Wir haben hier drei wundervolle Wochen durchleben können, gespickt von Dramatik, Quälerei, vielen Attacken und vor allem großen Erfolgen. Die Bilanz kann man nicht anders als durchweg positiv bezeichnen. Die beiden Etappensiege waren eine Riesenfreude und -erleichterung, die fünf Tage im Maillot Jaune einfach nur zum Genießen. Christophe hat in den Bergen jeden überrascht und Delafu ist in der Bergwertung nur knapp gescheitert. Es hat Spaß gemacht."

 

Robbie McEwen: "Ich bin so glücklich, dass es hier tatsächlich noch mal mit dem Etappensieg geklappt hat. Daran habe ich immer geglaubt und ich wusste, dass ich mindestens noch einmal einen Etappensieg bei der Tour davontragen werde. Die Tour hat mir gezeigt, dass ich immer noch mit der Weltspitze mithalten kann und von demher verkündige ich hier, noch ein weiteres Jahr an meine Karriere heranzuhängen!"

 

Christophe Riblon: "Niemand hatte mir diese Leistungen in den Pyrenäen zugetraut und ehrlich gesagt: Ich selbst nicht. Diese Tour war der Lohn für all die Jahre harte Arbeit, für all die Jahre hartes Training und Verzicht auf so viele Dinge. Irgendwann will ich die Top10 bei der Tour knacken, wer so nah dran gewesen ist, den lässt das nicht mehr los."

 

Kevin Hulsmans: "Schon als kleiner Junge - wie so viele andere radsportbegeisterte Kinder - habe ich vom Maillot Jaune geträumt. Bei den Profis habe ich dann gemerkt, dass ich das wohl niemals holen werde, zu wenig außergewöhnlich meine Fähigkeiten. Aber doch hat es nun geklappt - und dann auch noch 5 Tage! Das ganze gibt mir eine Riesenmotivation für die nächsten Monate und Jahre."

David de la Fuente: "Es ist hart, wenn man so knapp am großen Ziel vorbeischrammt. Das gleiche habe ich schon 2008 bei der Tour erleben müssen, doch ich werde nicht ruhen, bis ich dieses Bergtrikot in Paris in den Händen halten werde. Freut euch auf nächstes Jahr!"

Tour de France Erfolg auf ganzer Linie

04. August 2010

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Zwei Etappensiege (Hulsmans & McEwen), 5 Tage im Gelben Trikot (Hulsmans) und ein 11. Platz in der Gesamtwertung (Riblon) - hätte die Tour für Cofidis überhaupt besser verlaufen können? Kaum, aber doch hätte sie...mit ein wenig mehr Glück.

Doch der Reihe nach: Aller Anfang ist schwer hätte man sich nach dem ersten Tag denken können, als Riblon als bester Cofidis-Fahrer beim Prolog nur auf dem 40. Platz landete. Doch die erste Tour-Woche sollte zum größten Erfolg der Geschichte des Teams Cofidis werden. Schon auf der 1. Etappe sprintete Robbie McEwen aufs Podium, doch der Tag darauf - die hügelige Etappe nach Spa - toppte alles. Der "ewige Helfer" Kevin Hulsmans schloss sich früh einer Ausreißergruppe an, die letztlich durchkommen sollte. Hulsmans Attacke wenige Kilometer vor dem Ziel führte zum Triumph, der das ganze Team samt sportlicher Leitung, Teamkollegen und Mechaniker in einen Rauschzustand versetzte. Doch es kam noch besser: neben dem Etappensieg durfte Hulsmans auch noch ins Maillot Jaune schlüpfen.

 

Und dieses wurde die nächsten Tage auf Biegen und Brechen verteidigt - erfolgreich! Fünf Tage opferte sich das Team für Hulsmans auf, der das Gelbe Trikot erst auf der bergigen siebten Etappe verlor.

Doch was war zwei Tage zuvor passiert? Ein weiterer Etappensieg und zwar im Massensprint durch "Aussie" Robbie McEwen! Endlich nach all den zweiten und dritten Plätzen der vergangenen Jahre konnte er zu einem so großen Sieg sprinten und das nach einer wieder mal maßgeschneiderten Vorbereitung des Cofidis-Sprintzugs. Schon bis hierhin die Tour also ein voller Erfolg.

 

Die Jura- und Alpenetappen wurden zum Bergpunktesammeln durch Fédrigo und Delafu genutzt, leider nicht ganz so erfolgreich wie erhofft. Jedoch konnten Fédrigo mit einem 5. und Riblon mit einem sensationellen 7. Platz (auf der Madeleine-Etappe) gute Tagesresultate einfahren. Die folgenden Etappen wurden zum Erholen genutzt - oder auch zum Fast-Siegen: Robbie McEwen sprintete auf der 11. Etappe auf den 2. Platz.

 

Nun standen die Pyrenäen-Etappen an, ganz im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums "Tour und Pyrenäen". Der Auftakt war die Etappe nach Ax-3-Domaines, die Delafu zum Bergpunkte sammeln nutzte, wobei aber auch ein toller 2. Etappenplatz heraussprang.

Zur größten Überraschung im Cofidis-Team oder gar überhaupt der gesamten Tour wurde allerdings Christophe Riblon: drei Tage in den Pyrenäen in den Top10, so kämpfte er sich im Klassement Stück für Stück nach vorne. Geschmälert wurde das ganze nur durch das abschließende Zeitfahren, in dem Riblon nicht ganz sein Leistungspotential abrufen konnte und somit die Top10 des Gesamtklassement um nur drei Sekunden verpasste.

Ähnlich bitter erging es De la Fuente, der in der Bergwertung letztlich nur zwei Punkte Rückstand auf Brajkovic aufwies.

 

Nichtsdestotrotz war es die erfolgreichste Tour und die klar beste GrandTour des Cofidis-Teams - zumindest seit 2008. Allez!

Iban Mayoz Stagiaire bei Cofidis

01. August 2010

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Einen Stagiaire wird das Cofidis-Team ab heute bis zum Ende der Saison unter Vertrag nehmen: den Basken Iban Mayoz Etxeberria, geboren in San Sebastian (baskisch: Donostia). Zwar ist Mayoz schon 28 Jahre alt, dennoch erschien er der sportlichen Leitung kletterstark genug um eine zweite Chance im Profiradsport zu bekommen, nachdem er von 2006 und 2007 bei Euskaltel sowie 2008 bei Xacobeo-Galicia unter Vertrag war. Sollte sich Mayoz bei seinen ersten Rennen - dem Circuito Getxo, der Volta a Portugal sowie den beiden italienischen Eintagesrennen Trofeo Melinda und Giro del Veneto - ausreichend beweisen können, wäre sogar ein Start bei der am 28. August beginnenden Vuelta denkbar.