März

Katalonien-Tagebuch von Inaki Isasi

21.-27. März 2010

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Sonntag, 21. März
Kaixo! Ich berichte nun eine Woche lang von den Erlebnissen sowohl von mir als auch des gesamten Cofidis-Teams bei der Katalonien-Rundfahrt. Mitte 2008 unterschrieb ich bei Cofidis und bin somit doch schon einer der dienstältesten Fahrer in diesem Team. Auch letztes Jahr fuhr ich in Katalonien und konnte dabei auf der 5. Etappe auf den vierten Platz sprinten. Walter Pedraza und David de la Fuente kenne ich ja bereits aus meinem ersten Jahr bei Cofidis, seit Anfang 2009 auch Mikel Nieve und Daniel Navarro. Neu in unserer Mannschaft für die spanischen und baskischen Rennen ist in 2010 Ruben Perez Moreno, ein weiterer Baske. Gespannt bin ich aber vorallem auf den Neoprofi Miguel Minguez, mit dem ich gemeinsam die Trofeo Inca und die Trofeo Magaluf auf Mallorca fuhr und der dabei einen starken Eindruck hinterließ. Den Kader hier vervollständigt Bram Tankink.
Nun aber zu dem was heute, am Tag vor dem Prolog, passiert ist. Gestern Abend trafen wir hier alle ein, heute Mittag gab es dann die erste Mannschaftsbesprechung, in der wir alles zusammentrugen, was die momentane Form eines jeden einzelnen, seine Wünsche für die Rundfahrt sowie sämtliche Etappen angeht. Das ganze Team will hier in Hinblick auf unseren große Saisonhöhepunkt, die Baskenland-Rundfahrt, eine gute Form aufbauen, aber nichtsdestotrotz auch einiges erreichen. Ein großes Ziel wäre dabei das Bergtrikot aber auch einzelne Etappenplatzierungen durch mich bei den Sprints oder auf den hügeligen Etappen mit Delafu und Mikel Nieve. Nach dieser Besprechung machten wir dann noch eine gemeinsame Ausfahrt, zunächst über den Prologkurs hier in Lloret de Mar, danach noch etwas aus der Stadt heraus.

Am Abend zauberte unser baskischer Koch uns eine seiner Spezialitäten, das Poulet Basquaise, ehe es zum Nachtisch dann Gâteaux Basques gab.
Danach gingen wir auch schon auf unsere Zimmer, ich teile meines übrigens mit unserem sportlichen Leiter Roberto Laiseka, den ich aus unserer gemeinsamen Zeit bei Euskaltel gut kenne und sehr schätze. Wen es interessiert, dem kann ich ja noch mal die anderen Zimmerzusammenstellungen verraten: Delafu und Daniel (Navarro) teilen sich ein Zimmer, ebenso Mikel (Nieve) und Miguel (Minguez) sowie Ruben (Perez) und Bram (Tankink). Walter (Pedraza) zieht es öfters vor, ein Einzelzimmer zu haben, er braucht das wohl zum Abschalten. Für den morgigen Prolog rechne ich mir nicht wirklich was aus, ich versuch das beste, werde aber auch nicht auf Teufel komm raus fahren.


Montag, 22. März (1. Etappe)
Der erste Tag ist vorbei und für mich ist es doch überraschend positiv gelaufen. Um 14:48 startete ich als zweiter Fahrer unseres Teams, auf der kurzen – aber technisch mit vielen engen Kurven wirklich schwierigen - Strecke fühlte ich mich ziemlich gut und im Ziel stand dann sogar eine passable Zeit zu Buche. In unserem Teambus schaute ich mir den Rest des Prologs an, den übrigens der Este Rein Taaramae von HTC für sich entschied. Letzlich wurde ich immerhin Vierzigster und bester Cofidis-Fahrer. Ich hoffe nur, dass die nächsten Tage das Wetter etwas besser wird, heute regnete es den ganzen Tag über mal mehr, mal weniger.
Zum Abendessen heute mal ganz baskisch-untypische Spaghetti Bolognese, gefiel mir aber nicht minder gut. Danach gab es die Teambesprechung für die morgige Etappe, wo wir zum einen das Bergtrikot hollen wollen und sonst für mich im Sprint gefahren wird – mal sehen wie die Beine dann sind und wie weit ich vorne reinfahren kann. Mit Roberto besprachen wir auf dem Zimmer dann noch mal das Rennen der anderen Fahrer und vor allem, wie wir Miguel Minguez bei seiner ersten ProTour-Rundfahrt hier erstmal langsam aufbauen wollen. Nun lieg ich gerade mit dem PC im Bett, während Roberto neben mir schon das Licht ausgemacht hat und sich darüber beschwert, warum ich nicht endlich den PC ausmache. So nun aber genug, für morgen muss ich gut erholt sein.

 

Dienstag, 22. März (2. Etappe)
Was für ein Tag, was für eine Etappe! Auf dem Podium zu stehen ist immer etwas ganz besonderes und dann noch bei einer ProTour-Rundfahrt und in Katalonien, unweit meiner Heimat. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass meine Beine schon so gut sind.
Nun aber von Anfang an: Um halb Zehn hieß es aufstehen und zum Frühstück fertigmachen, wo sich das ganze Team in guter Stimmung befand, da nachdem immer hektischen Prolog nun also die erste längere Straßenetappe anstand. Roberto wies und noch mal auf die wichtigsten Stellen des heutigen Rennens hin und bald machten wir uns dann auch schon startbereit. Um kurz nach 12 ging es los und gleich bei den ersten Attacken fuhren unsere Jungs aufmerksam mit, bei der ersten war Walter (Pedraza), in die entscheidende schaffte es dann aber Ruben (Perez). Wir konnten uns im Feld also gut ausruhen, wo unser holländischer Neuzugang Bram Tankink die ganze Zeit bei mir war, Flaschen für mich holte und mich ganz erstklassig versorgte. Über den Teamfunk erfuhren wir dann die Neuigkeiten von der Spitze des Rennens, wo Ruben und Roberto gerade die Taktik für die einzige Bergwertung des Tages besprachen. Mit Robertos "Gora, Gora!"-Schreien angefeuert fuhr Ruben auch als Erster über die Linie und landete damit unseren ersten großen Erfolg, damit wird er morgen im Bergtrikot fahren. In Richtung Tagesziel zog das Tempo dann merklich an und ich wurde von Bram und Mikel (Nieve) nach vorne gefahren. Unterdessen sah ich aufeinmal meinen jungen Teamkollegen Miguel Minguez mit einen Wahnsinnstempo links am ganzen Feld vorbeifahren, er war hier kaum zu bremsen und entschloss sich kurzerhand eine Attacke zu fahren. Wirklich starke Aktion von ihm, bei dem ohnehin schon hohen Tempo dem Feld zu entfliehen, allerdings wurde er zwei Kilometer wieder eingeholt.
Nun begann die unmittelbare Massensprint-Vorbereitung wobei sich Bram mit mir am Hinterrad ausgezeichnet durch das Feld durchkämpfte, man merkt, dass er darin einiges an Erfahrung zu haben scheint. Er fuhr mich an das Hinterrad vom Cervélo-Zug um Haedo, großes Lob an dieser Stelle noch mal an ihn! Das dieses Hinterrad das absolut richtige war wurde mir wenige Meter später klar, als der Cervélo-Zug allen anderen keine Chance gab und als Erster auf die Zielgerade einbog. Ich musste schon ordentlich kämpfen um überhaupt dranzubleiben, dann ging Haedo irgendwann raus und ich legte einfach alles was ich hatte in den Sprint. Ich war selbst überrascht, dass von hinten niemand mehr kam, Haedo war zwar einfach nicht zu schlagen, aber der zweite Platz ist eine ganz, ganz tolle Sache, eines der besten - wenn nicht sogar das beste - Resultat seit ich für Cofidis fahre. Im Team waren beim Abendessen natürlich alle froh, Bergtrikot und Podium sind schon eine tolle Ausbeute für den ersten Tag. Heute Abend war ich dann aber wirklich geschlaucht und mit den letzten Kräften in meinen Fingern berichte ich euch jetzt hier also von den Geschehnissen. Morgen steht eine sehr hügelige Etappe an, wenn das Tempo nicht zu hoch ist, kann ich vielleicht im ersten Feld bleiben, für einen schwierigen Rennverlauf haben wir aber mit Daniel (Navarro) und Mikel (Nieve) auch zwei perfekte Fahrer.

 

Mittwoch, 23. März (3. Etappe)
Was für ein verdammt harter Tag heute, ich habe wirklich schon lange nicht mehr so auf dem Rad gelitten. Hinzu kamen heute auch hochgefährliche Abfahrten, ich weiß nicht was die Organisatoren da geritten hat oder ob sie sich die Abfahrten überhaupt mal angeschaut hatten als sie diese für die Rundfahrt auswählten.
Schon beim Frühstück wies uns Roberto auf einige gefährliche Stellen hin. Zu Anfang der Etappe waren vier Jungs von uns vorne mit dabei um Delafu beim Sprung in die Ausreißergrupoe zu helfen. Dies gelang auch und er sammelte vorne so viele Bergpunkte, dass es für das Bergtrikot morgen reicht, er übernimmt es also gleich von Ruben. Gut war auch, dass er uns über Funk immer schon mitteilen konnte, wo auf den Abfahrten die gefährlichen Stellen waren, denn da gab es hier schon bei den Anstiegen zu Beginn und zur Mitte des Rennens einige. Im Feld wurde ein hohes Tempo gefahren und ich musste an den Anstiegen immer wieder mal abreißen lassen, konnte aber in den Abfahrten wieder heranfahren. Richtig hart wurde es dann am Alt de la Josa del Cadi, an dem ich endgültig reißen lassen musste und nun folgte eine so enge und verwinkelte Abfahrt, dass es einige Stürze gab. Ich verbremste mich einige Male und konnte einen Sturz nur sehr knapp vermeiden. Mit rund 40 Sekunden auf die erste Gruppe ging ich auf die letzte Abfahrt. Nun stand ich aber vor der Frage: alles - und damit auch einen Sturz - riskieren oder doch lieber ruhig die Abfahrt herunter? Ich entschied mich dann doch für letzteres, hätte ich auf der letzten Abfahrt noch mal alles riskiert, hätte das wirklich böse ausgehen können, zudem hatte ich aber auch gar keine Kraft mehr. In einer größeren Gruppe erreichte ich mit 47 Sekunden Rückstand das Tagesziel. Im Gesamtklassement bin ich damit auf Platz 72, Bram mit 15 und Delafu mit 19 Sekunden Rückstand liegen da doch um einiges besser.
Nach der Etappe konnte ich erstmal eine schöne Massage genießen, bevor wir uns beim Abendessen gemeinsam die Aufzeichnung von den Dwars Door Vlaanderen anschauten, wo Klaas Lodewyck auf einen tollen 10. Platz fuhr. Es folgen hier jetzt noch drei hügelige Etappen, wo man nie weiß ob es da zum Sprint aus einem dezimierten Feld kommt oder sich kleinere Gruppen absetzen können. Morgen werde ich erstmal einen Entspannungs-Tag im Gruppetto machen um dann die nächsten Tage vielleicht noch mal angreifen zu können.

 

Donnerstag, 24. März (4. Etappe)
Heute war wahrlich nicht unser Tag, meiner erst recht nicht.
Schon beim Aufstehen fühlte ich mich ziemlich müde in den Beinen, die letzten Tage hatten da doch ganz schön geschlaucht. Mit Roberto besprach ich dann also, heute gar nichts erst groß zu Versuchen sondern mich heute lieber - insofern das denn überhaupt möglich ist bei so vielen Hügeln - auszuruhen. Ansonsten hatten sich aber Mikel, Daniel und Bram heute einiges vorgenommen. Das ganze Team sollte sich heute aber eher zurückhalten und erst im Finale aktiv werden. Ich verlor schon früh den Anschluss, später ließ sich dann auch Delafu in meine Gruppe zurückfallen um für die nächsten Tage Kräfte zu sparen. So hatte ich wenigstens einen Teamkollegen in der Gruppe und während der stundenlangen Fahrt über Hügel und Abfahrten lenkten wir uns ein wenig damit ab, dass ich ihm ein paar Brocken baskisch beibrachte, bis auf Kaixo (Hallo!) und Barkatu (Entschuldigung!) scheint mir aber nicht allzu viel hängengeblieben zu sein ;D. Leider lief es auch bei Daniel, Mikel und Bram heute nicht so gut, sie alle verloren doch einiges an Zeit, nur Mikel hielt das ganze noch im Rahmen. Dementsprechend war auch die Stimmung beim Abendessen nicht die beste, Roberto musste uns da doch erstmal wieder aufbauen. Bei der ansprechenden Besprechung spürte man aber wieder Mut und Tatendrang für die morgige Etappe, wo wir alle Delafu dabei helfen wollen, das Bergtrikot zu verteidigen und einen weiteren Schritt in Richtung Gesamtsieg in dieser Wertung zu machen. Ich hoffe morgen bin ich wieder besser drauf und der recht entspannende Tag heute hat mir geholfen.

 

Freitag, 25. März (5. Etappe)
Es hat geklappt, Delafu konnte den Vorsprung in der Bergwertung nach einem sehr harten Kampf sogar noch ausbauen und ist jetzt sieben Punkte vor dem Italiener Possoni von Rabobank!
Dahinter stand aber eine Menge harter Arbeit, vor allem die Anfangsphase war wirklich der Hammer. Es hagelte nur so Attacken und wir mussten quasi ab Kilometer 0 am Anschlag fahren um diese wieder zu stellen und Delafu damit die Möglichkeit zu geben. Miguel, Walter, Bram und ich fuhren den Attacken hinterher, zum Glück hatten wir mit HTC einen mächtigen Verbündeten, der die gleichen Interessen wie wir hatte und somit diese frühen ersten Attacken wieder gestellt werden konnten. Überhaupt ist die Verbindung Cofidis/HTC ja ziemlich gut, zum einen versteht sich Leon gut mit deren Teammanager, zum anderen haben die beiden Teams oft ähnliche Interessen, sprich einen Massensprint. Hier ging es zwar nun um etwas ganz anderes, aber es klappte genau so gut. Bald dann ging Delafu in die Offensive und glücklicherweise klappte es gleich im ersten Anlauf. Da war die Erleichterung wirklich groß und wir alle froh, dass sich die Arbeit gelohnt hatte. In der Gruppe war allerdings auch der größte Konkurrent in der Bergwertung, Morris Possoni, mit dem sich Delafu nun packende Duelle lieferte.
Hinten aber entwickelte sich ein brutales Ausscheidungsfahren, vor allem Cervélo forcierte unermüdlich. Als sich schon sehr früh ein Gruppetto bildete, hielt ich mich noch kämpferisch am Hauptfeld, dieses wurde aber immer länger und kurz darauf musste ich mich schon geschlagen geben, Walter war mit mir in dieser Gruppe. Über Funk erfuhren wir aber von dem spannenden Kampf an der Spitze um die Bergpunkte. An der ersten Bergwertung war Delafu Possoni noch unterlegen, bei der zweiten konnte er sich aber durchsetzen. Bei der letzten hatte sich die Gruppe dann geteilt und Delafu konnte mit seiner letzten Kraft noch zwei Punkte holen, während Possoni leer ausging. Sieben Punkte ist er jetzt vorne, die nächsten beiden Tage werden wir alles daran setzen, dieses Trikot zu verteidigen. Mikel fuhr im Finale wieder ganz gut, allerdings ist er selbst mit seinem 31. Platz im Gesamtklassement nicht ganz zufrieden, an Mut mangelt es ihm aber nicht, er will hier unbedingt noch in die Top25 fahren.
Noch zwei Tage und wir alle spüren, dass unsere Formkurve immer weiter ansteigt. Schon jetzt sind wir ganz gut drauf, das lässt auf einiges bei unserem großen Saisonhöhepunkt, der Baskenland-Rundfahrt, hoffen.

 

Samstag, 26. März (6. Etappe)
Den vorletzten tag habe ich hinter mich gebracht und auch wenn man die Müdigkeit deutlich spürt, fühle ich mich noch ziemlich gut. Heute morgen besprach ich mit Roberto schon auf dem Zimmer, dass ich den ganzen Tag bei Delafu sein werde und mit ihm gemeinsam einen Tag weit hinten verbringen werde, damit zum einen er sich von den Strapazen der vergangenen Tage ausruhen und zum anderen ich noch mal Kraft für morgen sammeln kann. Beim Frühstück erschien Ruben (Perez) mit einem total blassen Gesicht, zudem bekam er keinen Bissen herunter. Irgendwas hatte er sich wohl eingefangen, er beschloss zwar, schon noch aufs Rad zu steigen, in der Hoffnung, dass es noch besser werden könnte, aber schon nach dreißig gefahrenen Kilometern merkte er das gar nichts mehr ging und somit musste er leider aufgeben. Es ist immer etwas enorm enttäuschendes wenn man ein Rennen aufgeben muss, erst Recht mit einer Krankheit, außerdem hatte er sich für die letzten beiden Tage noch enorm viel vorgenommen, wir wollten an beiden Tagen in den Sprints für ihn fahren.
Ich jedenfalls fuhr dann den ganzen Tag hinten mit Delafu, nichtsdestotrotz war es wieder ein harter Tag, hier geht es einfach ständig auf und ab und das etwas trostlose Bild am Straßenrand motiviert natürlich auch nicht sonderlich. Vorne schien bei uns auch nicht viel zusammenzulaufen, dementsprecht war auch die Stimmung nach dem Rennen, alle waren ein bisschen bedrückt, zum einen ob der Ergebnisse, zum anderen aufgrund der harten letzten sechs Tage. Ich fühle mich hingegen noch gut, was aber auch damit zusammenhängen mag, dass ich die letzten drei Tage jeweils nicht viel machen musste und mich in erster Linie ausruhen konnte. Für morgen habe ich einiges vor, mein großes Ziel ist es meinem Fanclub, der extra zu dieser Etappe erscheinen wird, wieder einmal etwas mit einem Ausreißversuch zurückzugeben. Mehr zum Fanclub und deren Wahnsinns-Aktion 2006 bei der Tour erzähl ich euch aber morgen, jetzt bin einfach zu Müde.

 

Sonntag, 27. März (7. Etappe)
Ich kann es selbst noch gar nicht fassen, was ich heute geschafft hab. Ein Sieg im Massensprint, ein Etappensieg bei der Katalonien-Rundfahrt vor den Augen meines Fanclubs! Ich bin überglücklich und dies hier ist wirklich einer der größen Erfolge meiner Karriere!
Aber von Anfang an. Um 9.30 Uhr weckte mich Roberto, der schon eifrig alle brenzligen Stellen der heutigen Etappe inspizierte. Beim anschließenden Frühstück wies er auf diese hin und wir fassten noch mal zusammen, was wir heute vorhaben. Unser Ziel war es eigentlich, mich in die Ausreißergruppe zu bringen, nachdem ich mich die letzten Tage extra dafür geschont hatte und zumal hier und heute auch mein gesamter Fanclub an der Strecke stand.
Hier zu gibt es noch mal etwas mehr zu sagen. Seit ich 2000 Stagiaire bei Euskaltel wurde, habe ich einen eigenen Fanclub - und mittlerweile einen der größten in Radsportkreisen und den besten den man sich wünschen kann. Für mich ist dies einee der großen Motivationen, täglich aufs Rad zu steigen und mich zu quälen, diese Fans sind einfach der Hammer! Die absolute Wahnsinnsaktion war dann 2006 bei der Tour de France in den Pyrenäen! Wie ihr bestimmt auch im Fernsehen gesehen habt, haben meine Fans jeden Pyrenäen-Berg von unten bis oben mit dem "ISASI"-Schriftzug vollgemalt. Die Etappe über den Col de Marie-Blanque war dabei das Highlight, ich fuhr in der Gruppe und sah während des gesamten Anstieges alle 3 Meter meinen Namen stehen - für so etwas fährt man Rad! Um die 10.000 € hatte man für mich für die Farbkosten zusammengekratzt, das Geld gab ich ihnen nachher aber natürlich, für die irre Mühe, die sie sich da gemacht haben sollen sie ja nicht auch noch bezahlt haben müssen.
Soviel also dazu. Heute waren also wieder 15 Leute aus meinem Fanclub an der Strecke, um genauer zu sein am Alt de Caldes. Zu Beginn der Etappe gab ich von demher alles dafür um in die Gruppe zu kommen und wurde von mehreren meiner Teamkollegen unterstützt. Leider ließ man mich nicht fahren, einige Teams hatten offenbar andere Interessen und so schaffte ich es nicht in die Gruppe. Ich fuhr schon völlig enttäuscht im Hauptfeld, hatte ich mir für heute doch so viel vorgenommen. Am Alt de Cales fuhr ich dann kurz aus dem Feld heraus um meine Fans auch gebührend zu begrüßen, die übrigens direkt im Anschluss mit dem Kleinbus in Richtung Ziel fuhren um mich dort nochmals zu unterstützen. Im Feld beschütze mich vor allem unser neuer Holländer Bram perfekt und als es dann in Richtung Ziel ging entschieden wir, das für mich in einem Massensprint fahren.
Was dann folgte war schlichtweg traumhaft. Im Finale fuhr ich wie in einem Film, Tankink und Mikel fuhren mich perfekt in Position, was Bram leistete war einfach nur klasse. Im Sprint kam dann alles zusammen, das Gefühl meinen Fans etwas zurückgeben zu wollen, die Enttäuschung, dass ich es nicht in die Gruppe geschafft hatte, all meine Trainingsstunden in den letzten Jahren...und ich holte einfach alles aus mir heraus. Ich spürte irgendwie, dass ich heute nur gewinnen konnte, ich spürte, dass ich auf dem Weg zum Sieg bin und vielleicht war es auch diese Entschlossenheit, die mich dann wirklich zum Sieg führte. Jedenfalls fuhr ich als Erster über die Ziellinie und dieser Moment war der Wahnsinn, danach brach der Jubel aus. Sowohl die Team-Betreuer als auch mein Fanclub stürzten auf mich zu, dann kamen meine Teamkollegen hinzu, eine große Traube von Feiernden! Die Siegerehrung war ein weiterer grandioser Moment, danach ging es in den Teambus, wo wir uns noch zig Mal den Sprint anschauten und ich einfach nur entspannte. Das Abendessen war das nächste Highlight, extra für mich wurde Txangurro (eine Fisch-Spezialität aus dem Baskenland) serviert, zum Nachtisch gab es Goxua (Kuchen mit Puddingcreme). Man muss es so sagen: Einer der schönsten Tage meiner Karriere, wenn nicht gar meines Lebens!
Ich bin einfach glücklich.

Sagan überrascht bei Mailand-San Remo mit Platz 11 +++ Navarro und De La Fuente Kapitäne in Katalonien

22. März 2010

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Mit gemischten Gefühlen beendete das Cofidis-Team das erste der fünf Radsport-Monumente, Mailand-San Remo. Bei der Classicissima konnte auf der einen Seite zwar der erst 20-jährige Slowake Peter Sagan erneut überraschen, am Poggio mit den Favoriten mithalten und im abschließenden Sprint nach rund 300 Kilometern starker 11. werden, allerdings gelang es zum dritten Mal in Folge nicht, einen reinen Massensprint herbeizuführen, in dem man mit McEwen einen Kandidaten für eine sicherlich noch bessere Platzierung als die Sagans gehabt hätte.
DS Bradley McGee: "Wir sind schon ein bisschen enttäuscht, waren wir hier doch mit dem klaren Ziel eines Massensprints für Robbie McEwen an den Start gegangen. Eigentlich wollten wir ihn mit sieben Mann unterstützen und das Feld an den Anstiegen im Finale so gut es geht zusammenhalten, war Robbie im letzten Jahr doch Zweiter im Massensprint hier geworden - leider waren damals noch sechs Fahrer vor dem Feld. Peter fühlte sich gut und somit war er am Poggio ganz vorne und fuhr in der Abfahrt mit einer Gruppe wieder an die Spitze heran. Es ist schon beachtlich, dass er mit seinen 20 Jahren bei so einem Klassiker über rund 300 Kilometer am Ende noch vorne dabei ist und gar Elfter wird. Mit einem Sprint für McEwen wäre aber noch mehr drin gewesen, zumal unser Zug jetzt schon einige gemeinsame Rennen hinter sich hat und somit immer besser aufeinander abgestimmt ist."

Heute beginnt indes die Vuelta Ciclista a Catalunya, sieben meist hügelige Tage quer durch Katalonien. Das Cofidis-Aufgebot besteht aus vier Basken (Isasi, Minguez, Nieve und Perez), zwei Spaniern (De la Fuente und Navarro) sowie je einem Kolumbianer (Pedraza) und einem Holländer (Tankink). Unter der Führung des baskischen sportlichen Leiters Roberto Laiseka wird man vor allem auf Etappenplatzierungen fahren und will die Etappenfinals offensiv mitprägen, sich aber auch auf den für dieses Team großen Saisonhöhepunkt Baskenland-Rundfahrt vorbereiten.

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Cofidis in Katalonien im vergangenen Jahr

Der frisch verpflichtete Bram Tankink bestreit unterdessen sein erstes Rennen im Cofidis-Trikot und äußerte sich folgendermaßen: "Ich freue mich und bin schon sehr gespannt auf meinen ersten Einsatz für Cofidis. Es wird interessant zu sein, wo hier die Unterschiede im Vergleich zu meinem vorherigen Team Vacansoleil liegen. Am Tag nach dem mein Wechsel endgültig wurde hatte ich ein langes Gespräch mit Teammanager Leon Senner und dem Sportlichen Leiter für die Klassiker und somit der Bezugsperson für die meisten meiner Rennen, Ralf Grabsch. Daraus habe ich vieles positives gezogen, mir gefallen die Lebendigkeit und der Enthusiasmus mit denen man hier an den Tag tritt und die man auch bei diesem Gespräch unweigerlich bemerkte. Zum Ende kam auch noch Cyrille Guimard hinzu, der mit mir mein Rennprogramm für die ganze Saison besprach. Nun geht es für mich erstmal nach Katalonien, wo ich mit Roberto Laiseka dann schon den vierten Mann im Bunde kennenlernen werde. Die Rundfahrt werde ich vorallem zum Formaufbau nutzen, mir wurde aber auch schon signalisiert, dass ich durchaus auch meine eigene Chance suchen werden darf. Ich bin gespannt auf das Kennenlernen meiner Teamkollegen, mit Inaki Isasi hatte ich die letzten Jahre im Peloton schon desöfteren mal Kontakt, auch wenn die Sprachbarriere da nicht immer hilfreich ist - keiner spricht so wirklich fließend Englisch.

Zudem wird uns Inaki Isasi täglich in seinem Tagebuch von den Erlebnissen in Katalonien berichten!

Bakelants überzeigt bei Tirreno-Adriatico, Curvers holt Bergtrikot +++ De Kort in den Top10 bei Nokere-Koerse - Fédrigo beim GP Cholet auf dem Podium +++ Bram Tankink Neuzugang, Cousin ausgeliehen +

19. März 2010

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Die "Rundfahrt zwischen den Meeren" - Tirreno-Adriatico - ist rundum zufriedenstellend ausgegangen. Am Ende standen sowohl ein 15. Platz in der Gesamtwertung durch Jan Bakelants, als auch der Sieg in der Bergwertung zu Buche. Auch auf den Sprintetappen wusste das Team oder besser gesagt der Zug um Dean, Furlan und Hulsmans zu überzeugen, so dass McEwen neben einem Podiumsplatz auch Etappenvierter und -sechster wurde.
DS Bradley McGee: "Wir können mit diesen sieben Tagen vollends zufrieden sein. Auf jeder Etappe spielten wir eine Rolle, in den Sprints konnten wir mit unserem Zug dominieren, was Robbie dann auch gut vollendete. Der Zug ist schon weit, allerdings gibt es weiterhin einiges zu Optimieren, da wir aber das ganze Jahr über mit diesem gleichen Zug für Robbie fahren, bin ich sicher, dass zur Tour dann ein perfekter Zug am Start steht. Neben den Sprints zeigten wir uns aber auch auf den drei Hügeletappen mit Roy Curvers in der Attacke - und schlussendlich ja sogar dem Sieg in der Bergwertung - und Bakelants und Sagan in den jeweiligen Etappenfinals stark, dass Bakelants in die Top15 fahren konnte gibt uns einigen Aufschluss, was seine weitere Entwicklung betrifft. Sagan konnte uns wieder einmal positiv überraschen und seine Form in Hinblick auf die Baskenland-Rundfahrt gut aufbauen."

Auch bei Nokere-Koerse lief alles gut, nachdem Hupond das Team bereits den ganzen Tag in der Ausreißergruppe präsentiere, gehörten Koen de Kort und Klaas Lodewyck im Finale zu denjenigen, die noch etwas zuzusetzen hatten und sich lösen konnten. Nachdem sich Lodewyck für de Kort aufgeopfert hatte, sprintete dieser auf Platz 7.
DS Ralf Grabsch: "Sowohl die Resultate als auch die Fahrweise haben bei den bisherigen Kopfsteinpflasterrennen gestimmt, was mich auch für die anstehenden Aufgaben positiv stimmt. Bei Nokere-Koerse konnten wir uns einmal mehr beweisen und mit Koen de Kort und Klaas Lodewyck zwei Fahrer bei den entscheidenden Attacken, in der unübersichtlichen Endphase des Rennens, dabeihaben. Im Sprint war Koen dann schon ziemlich alle, konnte aber trotzdem auf einen wirklich guten siebten Platz fahren. Ich bin gespannt, was dieses Teams bei den wirklich großen KSP-Rennen Ende März und Anfang April dann zeigen kann"

Beim GP Cholet hatte man sich dann einiges vorgenommen. Mit Pierrick Fédrigo auf dem Podium (3.) und Julien El Fares auf Platz 6 müsste man eigentlich mehr als zufrieden sein, wäre der große Konkurrent für die französischen Eintagesrennen, Ag2r La Mondiale, nicht so stark gewesen. Von daher verlor man in der wichtigen Coupe de France-Teamwertung weiter etwas an Boden, den man sich in den nächsten Rennen aber unbedingt zurückholen möchte.
DS Richard Virenque: "Wir haben das Rennen den ganzen Tag über gemeinsam mit Ag2r dominiert und konnten durch eine couragierte Fahrweise eine dezimierte Favoritengruppe bilden, in der wir mit Fédrigo, El Fares und Péraud auch noch dreifach vertreten waren. Péraud opferte sich für die beiden anderen auf, leider befanden sich in der Gruppe auch noch die beiden endschnellen Italiener Gavazzi und Ginanni, die Fédrigo hinter sich lassen konnten. Nichtsdestotrotz sind wir zufrieden, für die nächsten französischen Eintagesrennen sagen wir Ag2r schon mal den Kampf an."

Desweiteren steht morgen Mailand-San Remo, die Classicissima, an. Ein großes Saisonhighlight, das erste Monument des Jahres.
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Cofidis hofft bei der Primavera auf einen Massensprint
Begleitet von Bradley McGee als sportlichem Leiter, wird sich das ganze Team bedinungslos für Kapitän Robbie McEwen aufopfern, der es bei einem seiner letzten Starts bei diesem Rennen noch einmal wissen will. Neben dem Robbie-Zug um Dean, Furlan und Hulsmans, stehen mit El Fares, Péraud und Marzano drei gute Hügelfahrer mit am Start, die McEwen bestmöglich über die Hügel führen, während der Slowake Peter Sagan bei Attacken als Aufpasser dabei sein darf.

Zu guter Letzte kommen wir noch auf zwei Transferangelegenheiten zu sprechen. Zwar stand das Team für die Saison 2010 schon, doch ist man nun noch ein letztes Mal auf dem Transfermarkt aktiv geworden. Mit Bram Tankink holt Manager Leon Senner einen Fahrer, dem er bei der Tour de France 2006 in den Pyrenäen nahe kam, und den er nun endlich - nach bereits mehrfachen Versuchen, die aber allesamt an seinen damaligen Arbeitgebern scheiterten - verpflichten konnte. Tankink verstärkt vor allem die Klassikerfraktion, ist aber auch ein weiterer Fahrer zum Zug-Anfahren. Ralf Grabsch äußerte sich bereits froh über die Verpflichtung, "eine letzte wichtige Ergänzung in unserem Team fürs Kopfsteinpflaster, ein Fahrer mit viel Erfahrung und Können auf den Pflastersteinen."
Unterdessen wird Jérôme Cousin bis zum Saisonende an das ProContinental-Team Saur-Sojasun ausgeliehen. Nach einem Gespräch mit Directeur Sportif Cyrille Guimard entschied man sich, dass ein Jahr bei einem etwas kleineren Team der Entwicklung Cousins gut tun würde und schon kurz darauf fand man in Saur-Sojasun die perfekte Mannschaft, in der Cousin sich eher frei entwickeln und selbst einmal seine Chancen bekommen kann.

Péraud Gesamtsieger bei Paris-Nizza – größter Erfolg in der dreizehnjährigen Cofidis-Geschichte!

17. März 2010

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Mit dem größten Erfolg in der gesamten Teamgeschichte hat Cofidis Paris-Nizza 2010 abgeschlossen. Nachdem man am letzten Tag die Gesamtführung von Jean-Christophe Péraud verteidigen konnte, war kein Halten mehr. Ein Cofidis-Fahrer nach dem anderen kam ins Ziel und drang in den feiernden Cofidis-Pulk ein, wo neben den Fahrern auch die beiden sportlichen Leiter Cyrille Guimard und Richard Virenque sowie Mechaniker, Betreuer und Teamkoch ihre Freude herausschrien. Ein Sieg bei der nach der Tour de France vielleicht wichtigsten französischen Rundfahrt ist ein Triumph, an den man sich im Cofidis-Team noch in Jahren voller Freude erinnern wird. Doch wie konnte es überhaupt erst dazu kommen? Es war der Geniestreich Cyrille Guimards, der wieder einmal sein wahnsinniges Gespür als Directeur Sportif bewies und auf der ersten Etappe mit Thierry Hupond und dem in Teamkreisen bereits zu Anfang der Saison als starker Bergfahrer – in der Weltelite aber noch recht unbekannten – bekannten Jean-Christophe Péraud gleich zwei Fahrer in die Ausreißergruppe schickte, denen dieses auch gelang. Im Finale konnte Thierry Hupond dann tatsächlich den Etappensieg für Cofidis holen, was schon ein riesiger Erfolg war, zudem konnte die Gruppe mit 11 Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld das Ziel erreichen.

Bild - Bild - Bild
Die drei Protagonisten in Reihen von Cofidis - Gesamtsieger Jean-Christophe Péraud, Gesamtzwölfter und Etappensieger Thierry Hupond sowie Gesamtzwanzigster und Edelhelfer Pierrick Fédrigo

Die nächsten Tage hielt man sich dann bedeckt, bevor Péraud sich nach der hügeligen dritten Etappe tatsächlich das Maillot Jaune überstreifen durfte! Von nun an hieß es alle für Péraud, der bei der Bergankunft auf den Montée Laurent Jalabert erstmals sein Kletterpotential unter Beweis stellte und auch dank bedingungsloser Aufopferungsgabe von Pierrick Fédrigo und Julien El Fares fünfzehn Sekunden auf den größten Konkurrenten José Luis Rubiera herausfahren konnte. Nun war der Sieg bereits zum Greifen nahe, ging Péraud doch mit 42 Sekunden Vorsprung auf eben jenen Rubiera auf die letzten drei Etappen. Kam es auf der fünften dann noch zum Massensprint und somit zu keiner Gefährdung des Maillot Jaune, stand am Tag danach eine Etappe an mit vielen Anstiegen - unter anderem dem Col de Vence - an. Hier zeigte sich das Cofidis in voller Mannschaftsstärke und brachte somit Péraud in der ersten Gruppe ins Ziel, wo er sogar noch in die Tages-Top10 fuhr, während sein größter Konkurrent Rubiera einiges an Zeit verlor. Auf der heutigen letzten Etappe ließ man dann nichts mehr anbrennen und fuhr dem großartigen Triumph entgegen.
Thierry Hupond und Pierrick Fédrigo runden mit dem 12. bzw. 20. Platz im Gesamtklassement die größten 8 Tage in der Teamgeschichte von Cofidis ab!

Pierrick Fédrigo und Robbie McEwen führen Aufgebote für Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico an

20. Januar 2010

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Gegen Ende der Woche gab die Teamleitung der Cofidis-Équipe für die beiden wichtigen Frühlingsrundfahrten und ersten richtigen Saisonhöhepunkte Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico bekannt. Während Pierrick Fédrigo eine aus sieben Franzosen und einem Holländer bestehende Selektion bei der "Fahrt zur Sonne" anführt, steht bei Tirreno-Adriatico ein starkes Sprint-Team rund um Robbie McEwen am Start.

Aufgebot Paris-Nizza
Bild FÉDRIGO Pierrick (COF)
Bild CHAMPION Dimitri (COF)
Bild CHAVANEL Sébastien (COF)
Bild DE KORT Koen (COF)
Bild EL FARES Julien (COF)
Bild HUPOND Thierry (COF)
Bild PERAUD Jean-Christophe (COF)
Bild RIBLON Christophe (COF)

Mit hohen Erwartungen geht das Team Cofidis in die nach der Tour de France zu den für Cofidis wichtigsten Rennen zählende 68. Austragung von Paris-Nizza. Als Kapitän wird dabei der Vorjahresachte Pierrick Fédrigo in das Rennen gehen, der sich nach dem dritten Gesamtplatz bei der Mittelmeer-Rundfahrt sowie der gleichen Platzierung + ein Etappensieg bei der Tour du Haut Var in blendender Verfassung befindet. Ebenfalls im Gesamtklassement vorne reinfahren wollen Julien El Fares, Christophe Riblon sowie Dimitri Champion. Neben diesen Fahrern für die zahlreichen hügeligen Etappen, steht mit Sébastien Chavanel auch ein Sprinter im Aufgebot. Nachdem der Saisonauftakt beim Etoile de Besseges noch gänzlich missglückte, lief es bei der Mittelmeer-Rundfahrt schon besser...dieser Trend soll nun auch bei Paris-Nizza fortgesetzt werden, eine Wiederholung des Etappensiegs aus dem vergangenen Jahr wäre natürlich eine besondere Krönung. Unterstützt wird er in den Sprints von Koen de Kort und Thierry Hupond sowie den guten Zeitfahrern Jean-Christophe Péraud und Christophe Riblon, die auch im Auftaktzeitfahren einiges vorhaben. Neben all diesen Zielen bekommen Hupond, Riblon und Champion auch ihre Freiheiten was Ausreißversuche angeht...was sich Hupond wohl nicht zweimal sagen lassen wird.

Aufgebot Tirreno-Adriatico
Bild MCEWEN Robbie (COF)
Bild BAKELANTS Jan (COF)
Bild CURVERS Roy (COF)
Bild DEAN Julian (COF)
Bild FURLAN Angelo (COF)
Bild HULSMANS Kevin (COF)
Bild MARZANO Marco (COF)
Bild SAGAN Peter (COF)

Drei Tage nach dem Beginn von Paris-Nizza startet auch die "Rundfahrt zwischen den Meeren", Tirreno-Adriatico. Auf den vielen flachen bis hügeligen Etappen setzt Cofidis vor allem auf eine starke Sprinterfraktion, angeführt vom australischen Topsprinter Robbie McEwen, der durch seinen ganz persönlichen Zug mit Julian Dean, Angelo Furlan und Kevin Hulsmans - die ihn das ganze Jahr über bei quasi jedem Rennen begleiten um so ein blindes Vertrauen untereinander zu entwickeln und die Abläufe mit Hinblick auf die Tour de France zu automatisieren - unterstützt wird. Daneben bekommen aber auch die beiden Rundfahrt-Talente Jan Bakelants, der nach einem starken Februar (u.a. 9. beim Etoile de Besseges) in guter Form ist, und Peter Sagan die Möglichkeit, bei einem großen Rennen bestmöglich unterstützt zu werden und somit eine starke Platzierung in der Gesamtwertung herauszufahren. Edelhelfer für die hügeligen Etappen wird dabei Marco Marzano sein, der zum Formaufbau die Rundfahrt bestreitet.

Teamkader für 2010 steht

5. März 2010

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Nachdem im Januar noch die letzten Transferhandlungen in der Équipe Cofidis stattfanden, steht das Team für die Saison nun wirklich endgültig. Das heißt, dass mit dem 32-köpfigen Kader die gesamte Saison durchgefahren werden soll und Transfers vorerst keine mehr stattfinden, bevor gegen Ende der Saison Bilanz gezogen wird, Verträge verlängert oder eben nicht verlängert und neue Fahrer verpflichtet werden. Das Team besteht derweil aus 12 Franzosen, 4 Basken, 4 Belgiern, 3 Holländern, 2 Spaniern und 2 Italienern. Als Einzelnation sind noch Australien, Neuseeland, USA, Slowakei und Kolumbien vertreten. Im Team gibt es mit Jérôme Cousin, Yoann Barbas und Miguel Minguez Ayala drei Neo-Profis, welche gemeinsam mit Peter Sagan und Klaas Lodewyck - die beide im letzten Jahr ihre Premierensaison bei den Profis fuhren - die Aufgebote für die U24-Rennen stellen werden.
Der Altersschnitt beträgt im übrigen 27,3 Jahre, ist damit also im jüngeren Drittel der ProTour-Teams anzusiedeln - natürlich einiges hinter dem jüngsten Team der ProTour, Francaise des Jeux, mit einem Durchschnittsalter von 23,5 Jahren.